Die Freiwillige Feuerwehr Pettendorf (gegr. 1885) in der Marktgemeinde Hausleiten, Niederösterreich, hat sich im Frühjahr 2022 mit der dringenden Notwendigkeit beschäftigt, ihre bestehende Lagerinfrastruktur zu verbessern. Die bislang 5 dezentralen kleinen Lagerräume waren aufgrund der steigenden Mitgliederzahlen (aktuell 85 Mitglieder: 61 Aktiv. 16 Jugend, 8 Reserve und dem wachsenden Bedarf an Notfallmaterialien und Ausrüstung nicht mehr ausreichend. Die Entscheidung fiel auf die Errichtung einer zentralen Katastrophenschutzlagerhalle auf dem bestehenden Feuerwehrgelände in der Katastralgemeinde Pettendorf.
# Planung und Anforderungen
Die Planung begann im Frühjahr 2022 unter der Leitung von Michael Hainzlmaier, dem stellvertretenden Feuerwehrkommandanten. Die neue Lagerhalle sollte eine Reihe wesentlicher Anforderungen erfüllen: Sie musste eine robuste Bauweise aufweisen, um den Anforderungen im Katastrophenfall standzuhalten, und genügend Platz für die zentrale Lagerung von Einsatzfahrzeugen, Notfallmaterialien wie Sandsäcken, Stromerzeugern, Pumpen und Schläuchen zu bieten. Darüber hinaus sollte die Halle auch Raum für die Lagerung von Ausrüstung, Festausstattung, der Bewerbsbahn der Feuerwehrjugend und dem Trainingsmaterial der Wettkampfgruppen bieten. Ein besonderer Fokus lag auf der Schaffung von 72 Europalettenstellplätzen in einem Hochregallager, um die Lagerkapazitäten effizient zu nutzen.
# Genehmigung und Finanzierung
Der Mitgliederbeschluss der FF Pettendorf für die Umsetzung dieses Projektes erfolgte einstimmig im Februar 2023. Nach der Feinplanung und vorliegen der Kostenvoranschläge wurden in mehreren Besprechungen im Herbst 2023 vom KDO der FF Pettendorf unter Leitung von Feuerwehrkommandant OBI Ing. Thomas Schmatz mit Hr. Bürgermeister Andreas Neubauer und OV Karl Ebermann die notwendige Finanzierung abgestimmt.
Nach der detaillierten Planungsphase wurde das Projekt incl. Finanzierungsplan dem Gemeinderat und dem Bauamt der Marktgemeinde Hausleiten zur Genehmigung vorgelegt. Die Genehmigung wurde zügig erteilt, sodass die Bauvorbereitungen beginnen konnten. Die Finanzierung des Projekts setzte sich aus Mitteln der Gemeinde und Feuerwehr Pettendorf (Spenden der Bevölkerung von Pettendorf und Festerlöse) zusammen. Auch verschiedene lokale Unternehmen trugen zur Finanzierung bei. Insgesamt beliefen sich die Kosten für die Errichtung der Halle auf 110.000 Euro.
# Bauphase
Der Baustart erfolgte im April 2024, und die Bauzeit betrug 12 Wochen. Die zügige Umsetzung war auch auf die engagierte Mitarbeit der Feuerwehrmitglieder zurückzuführen, die rund 200 Stunden Eigenleistung in das Projekt einbrachten. Die Arbeiten umfassten diverse Aufgaben, darunter Vorbereitungsarbeiten, Innenausbau und die Installation von technischen Systemen.
Ein besonderer Aspekt der neuen Halle ist die Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 22 kWp auf dem Dach, die zusammen mit der bereits vorhandenen PV-Anlage am Feuerwehrgelände die Gesamtleistung auf 44 kWp erhöht. Diese Maßnahme trägt zur nachhaltigen Energieversorgung bei.
# Fertigstellung und Segnung
Am 25. August 2024 wurde die neue Katastrophenschutzlagerhalle im Rahmen des diesjährigen Feuerwehrfestes feierlich von Bezirksfeuerwehrkurat Dechant Mag. Andreas Guganeder eingesegnet. Die Segnung der Halle war ein bedeutendes Ereignis, das von der Feuerwehr, der Gemeinde und zahlreichen Unterstützern gefeiert wurde. Die neue Halle ist nicht nur ein zentraler Lagerort, sondern auch ein wichtiger Bestandteil der Notfallvorsorge der Feuerwehr.
Ein zusätzliches Highlight der Halle ist die Möglichkeit, das Feuerwehrhaus und die Katastrophenschutzlagerhalle im Falle eines Blackouts mit einem Notstromaggregat zu versorgen. Dies erhöht die Sicherheit und Einsatzbereitschaft der Feuerwehr erheblich und stellt sicher, dass im Notfall alle Systeme funktionsfähig bleiben.
Mit der neuen Lagerhalle hat die Freiwillige Feuerwehr Pettendorf einen entscheidenden Schritt zur Optimierung ihrer Einsatzbereitschaft und zur effizienten Lagerung von Notfallmaterialien und Ausrüstung gemacht. Die erfolgreiche Umsetzung des Projekts ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Gemeinde und der engagierten Bevölkerung.